Seit Stunden sitzen Heinz, Aaron und ich (Marc) in der sengenden Hitze. Die Sonne steht hoch am Himmel, so dass sich nirgends ein Fleckchen Schatten finden lässt. Wir warten … die Gespräche sind mittlerweile verstummt weil warten wirklich anstrengend ist.
Und während wir so warten, lässt das geschäftige Treiben an der Grenze nach. Nur vereinzelt tauchen noch uralte Peugeot 504 auf, deren Passagiere Gambia durchqueren und auf Familienbesuch in südlichen Teil des Senegals, der Casamence, unterwegs sind.
Wir warten auf die Ankunft der Rallye. Die Teilnehmer sind früh morgens um 6:00 Uhr zur letzten und längsten Etappe dieser Rallye gestartet. 550 km im Konvoi durch den Senegal, von St Louis im Norden bis nach Farafeni zur senegalesisch-gambischen Grenze – wo wir auf sie warten.
Auf der gambianischen Seite hat Mustafa, die rechte einheimische Hand der DBO, bereits alle Formalitäten für den Grenzübertritt der Rallye-Fahrzeuge und Teilnehmer vorbereitet. Auch die Maut für die Nutzung der neuen Brücke über den „Gambia River“ hat Mustafa schon im Voraus beglichen.

Uns bleibt also nichts weiter zu zu tun als zu warten … Wir hätten vielleicht später Richtung Grenze fahren können .. und dann? Was wäre wenn wir eine Reifenpanne hätten, oder die Papiere nicht ganz vollständig sind? Gambia ist nicht berechenbar, also versuchen wir einigermassen mit den Unwägbarkeiten zurecht zu kommen und planen eben mehr Zeit ein…. und warten eben.
Gegen 16.00 Uhr treffen die ersten Fahrzeuge der Rallye am Grenzübergang ein – grosse Hallo, einige der Teilnehmer sind nicht zum ersten Mal mit dabei und begrüssen Heinz in alter Freundschaft. Nun geht es Schlag auf Schlag. Auf beiden Seiten der Grenze sind die Behörden auf den Grenzübertritt der Rallye-Teilnehmer vorbereitet. Den Grenzübertritt mit sowenig Bürokratie wie möglich zu abzuwickeln gelingt weites gehend.

Nach knapp zwei Stunden sind alle Formalitäten erledigt und begleitet von Blaulicht und Sirene setzen sich die knapp 20 Rallyefahrzeuge (bis auf eines, alle aus eigener Kraft) Richtung Blue Kitchen / Serekunda in Bewegung.

Es wird bereits dunkel als noch einmal eine Panne droht – an einem der Fahrzeuge gerät die Kühlung ausser Kontrolle  – für uns heisst das mal wieder warten, abkühlen lassen, Kühlwasser auffüllen und weiter geht es durch den mittlerweile dunklen Busch. Wir erreichen Brikama und wie ein Lindwurm zieht sich der Rallye Konvoi durch die total verstopfte Stadt.


Endlich! Um 21:00 Uhr erreichen alle wohlbehalten das „Blue Kitchen“ – Bier und  Spagetti erwartet die Teilnehmer zur Begrüssung. Die Stimmung ist gelöst, es wir gelacht, gescherzt und … sieht man genau hin, ist der Stolz der Teilnehmer, dieses Rallye-Abenteuer geschafft zu haben, ganz deutlich zu sehen!

Wie schön, dass eine weitere Rallye gut und mit vielen schönen und spannenden Erfahrungen im Gepäck im „Blue Kitchen“ angekommen ist.