Dr. Sulayman Sambou, der die medizinische Station in Gunjur leitet, ist bereits vor Jahren mit dem Wunsch nach einer Geburtsstation als Ergänzung der medizinischen Station an die DBO herangetreten. Nicht zuletzt weil es für gebärende Frauen im Umkreis von ca. 40 km keinerlei medizinische Versorgungsmöglichkeiten gibt. 

Gemäss dieser demographischen Entwicklung wird die Anzahl der Geburten rapide ansteigen. Dr. Sol berichtete, dass immer Schwangere bei denen Komplikationen während der Geburt auftreten, über Stunden auf Eselkarren und durch den Busch transportiert werden. Oftmals kommt dann jede Hilfe für das Kind aber auch für die Mutter zu spät.

Daher sind wir auch auf der Suche nach einem gebrauchten Krankenwagen, der für medizinische Notfälle dringend benötigt wird.

Ziel des von der DBO geplanten Geburtsstation ist es, Frauen bereits während der Schwangerschaft professionell zu betreuen und ihnen eine Geburt unter ärztlicher Betreuung zu ermöglichen. Neben der Grundstücksgrösse bestimmt die Kapazitäten von Dr. Sol die Grösse der Geburtsstation, denn während der Regenzeit werden bis zu 180 Patienten täglich in seiner Krankenstation betreut.

Die Geburtsstation 

Über die Veranda, die als Aussen-Wartebereich für die Angehörigen dient, erreichen die schwangeren Frauen die Geburtsstation.

Nach der Anmeldung stehen den Frauen 4 Betten im Vorbereitungsraum (prenatal) zur Verfügung, bevor sie im Kreisssaal – dem Herzstück des Gebäudes mit 2 Betten – ihr Kind zur Welt bringen können.

Nach der Geburt können sich Mutter und Kind in 3 Betten im Raum „postnatal“ erholen. Die Angehörigen können Mutter und Kind direkt über die Veranda besuchen, ohne die anderen zu stören.

Ergänzt wird das Gebäude durch einen Seitentrakt, in dem sich neben der Anmeldung auch noch ein Lager und der Mitarbeiter Aufenthaltsraum befindet. Sanitäre Räume mit WC und Dusche, vervollständigen das neue Gebäude.

Doch wie ist der Stand der Dinge?

Der in Zusammenarbeit mit Dr. Sol erarbeitete Grundriss wird durch einen gambianischen Architekten eingereicht und wenn alles gut läuft sowie die notwendigen Gelder, die geschätzten Kosten liegen bei rund 40‘000 € -, vorhanden sind, können wir im Januar 2024 mit dem Bau in Gunjur beginnen. 

Wir sind sehr zuversichtlich, da in knapp einem Monat, die 34. Rallye Dresden-Dakar-Banjul startet. Unter anderen mit vier Pfälzer Teams, die sich für den Bau der Geburtsstation einsetzen möchten. Vielleicht findet sich bis dahin auch noch spontan ein gebrauchter Krankenwagen, der die Fahrt nach Gambia antritt. Mehr zur Rallye und den „Formel-Heinz-Teams“ dann in Kürze! 

Info Gambia

Die Bevölkerungsstruktur zeigt den für ein Entwicklungsland typischen Aufbau. 

Die Altersgruppe der bis 14-Jährigen: 44 %. 

Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren: 53 %

Die Gruppe der Alten: unter 3 %. 

Geburtenrate: 38,1 Geburten/Jahr und 1‘000 Einwohner

Durchschnittliche Kinderzahl: 5,15 Geburten/Frau. 

Säuglingssterblichkeit: 71,6 Todesfällen/1‘000 Geburten.